Potsdam, Paretz & Görlitz
Innovation hautnah: Lebensschule Potsdam, Think Tank und eine Oberschule in Görlitz
Zu den letzten drei Stationen meiner Reise im Osten führen keine Autobahnen. Die freie Schule in Kloster, Lehnin, die Lebensschule Potsdam, liegt versteckt und wunderschön gelegen an einem See. Und wenn man das Gebäude betritt und mit den Menschen spricht, dann versteht man ganz schnell, dass hier die Kinder im Zentrum stehen.
Wir haben einen Nachmittag gemeinsam mit Vertreter:innen aus Schulleitung, Verein, und Schule, Lernbegleiter:innen und Eltern. Es geht um die Spannung zwischen Struktur und Freiheit und die Verbundenheit der Schulgemeinde.
Für mich war es schön zu sehen, wie viel Engagement und innere Beteiligung das Schulleben hier lebendig machen.
Von dort war es nur ein kurzer Weg nach Paretz , zum ThinkTank neue Lehrerbildung in Brandenburg. Ich habe mich gefreut, einige Pioneers of Education wieder zu treffen, ganz besonders auch Matthias Iffert einmal live zu sehen. Denn wir hatten ihm ja schon beim letzten Bildungsgipfel zusammen mit zwei anderen Preisträgern den Award für die innovativste Referendarsausbildung Deutschlands verliehen.
Und ich habe das Gefühl, dass von ihm noch einige Innovationen zu erwarten sind. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.
Am nächsten Tag geht es auf die letzte Reise nach Görlitz. Es ist mal wieder Freitagnachmittag und Darcy, mein T2 Bus, springt nicht mehr an.
Oh je! Um 18:00 Uhr soll doch in Görlitz der Workshop starten!
Der schnell herbeigerufene ADAC schleppt uns tatsächlich bis nach Görlitz ab und wir finden zu unserer großen Freude noch eine offene VW Werkstatt, in der sogar noch um 17:45 Uhr zwei Mechaniker bereit sind, unseren Bus auf die Hebebühne zu stellen.
Tatsächlich, es ist der Anlasser!
Das haben wir auch schon in den Foren gelesen.
Mit einem Hammer und mit mehr Informationen ausgerüstet geht es zum letzten Stop: die freie evangelische Oberschule in Görlitz. Im nagelneuen Gebäude beginnt nach einer Führung und mit leichter Verspätung doch noch der Workshop.
Aus Görlitz und Umgebung sind viele, an einer neuen Lernkultur interessierte Menschen, erschienen.
Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Mit einem kurzen Vortrag und vielen praktischen Übungen zum Zuhören und zur Resilienz im Klassenraum vergehen die nächsten beiden Stunden wie im Flug. Von einer jungen Teilnehmerin, die im Inklusionsbereich arbeitet, gibt es am Ende viele gute kleine Ideen, wie man mehr Beziehungen und Partizipation und emotionale Bewusstheit in das Klassenzimmer bringt.
Mir gefällt die Selbstverständlichkeit, mit der sie davon erzählt, so als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Und ich finde, sie hat Recht. Ich hoffe sehr viele junge Lehrer:innen, Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen fangen an, auf ihre innere Wahrnehmung zu vertrauen und einfach das umzusetzen, was sie für richtig halten und den Kindern gut tut.
Görlitz ist wirklich eine bezaubernde Stadt, wo wir am nächsten Morgen noch frühstücken, bevor es auf eine ziemlich lange Heimreise geht.
Gott sei Dank ist mittlerweile mein Mann angereist, der mich unterstützt und sogar die komplette Heimfahrt am Steuer sitzt , so dass ich ganz entspannt in Lorsch ankommen kann, zum Teamtreffen der Lernkultur Zeit, Akademie.
Ab dem 26. Februar geht es weiter, dann in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen.